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Isolierte systolische Hypertonie

Zu den Sonderformen eines Bluthochdrucks - einer Hypertonie - zählt die isolierte systolische Hypertonie, abgekürzt ISH. Wenn man sich die Klassifikation der Blutdruckwerte der Deutschen Hochdruckliga ansieht, fällt neben normalen und erhöhten Werten die isolierte systolische Hypertonie als weitere Einteilung auf.

Wirft man einen Blick auf die als isolierte systolische Hypertonie definierten Werte, ist zu erkennen, dass die systolischen (oberen) Werte über 140 mmHg liegen (also erhöht sind), während sich die diastolischen (unteren) Werte mit weniger als 90 mmHg im Normbereich befinden.
Kennzeichnend ist also die alleinige Erhöhung des systolischen (oberen) Blutdruckwertes bei niedrig bleibenden, normalen diastolischen (unteren) Werten.

Isolierte systolische Hypertonie lt. Deutscher Hochdruckliga:
systolisch > = 140 mmHg / diastolisch < 90 mmHg

Je nach Höhe des systolischen (oberen) Wertes werden auch bei der isolierten systolischen Hypertonie drei Schweregrade unterschieden:
  • Grad 1: 140 - 159 (Borderline-ISH)
  • Grad 2: 160 - 179 (Manifeste-ISH)
  • Grad 3: ≥ 180 mmHg
Sind die diastolischen (unteren) Blutdruckwerte auffällig niedrig (liegen zum Beispiel bei 60 bis 70 mmHg), ergibt sich bei der isolierten systolischen Hypertonie ein besonderes Risiko. In diesem Zusammenhang ist auch der hierdurch auftretende erhöhte Pulsdruck zu beachten.

Die ISH tritt fast ausschließlich bei Personen ab dem 55. Lebensjahr auf. Eine ISH bei unter 45-Jährigen gilt als Rarität. Frauen zeigen häufiger die manifeste Variante.
Isolierte systolische Hypertonie (Bluthochdruck)

Was liegt einer isolierten systolischen Hypertonie als Ursache zugrunde?

Als Ursache für eine isolierte systolische Hypertonie kommen vor allem zwei Mechanismen infrage:
  • Zum einen kann eine Funktionsstörung der Aortenklappe die Ursache einer isolierten systolischen Hypertonie sein. Die Aortenklappe liegt am Ausgang der linken Herzkammer zum Aortenbogen. Schließt diese Klappe nur unzureichend, kann es zu einem Rückfluss des Blutes zum Herzen kommen.
  • Andererseits können auch verkalkte Blutgefäße zu dieser Form der Hypertonie führen. Durch die fortschreitende Verkalkung der Gefäße verlieren diese ihre Elastizität. Dies bedeutet, dass die Gefäße die bei der Kontraktion (Zusammenziehen) des Herzens entstehende Druckerhöhung immer weniger abpuffern können. Wie in Untersuchungen herausgefunden wurde, findet in den starren Gefäßen ein Rückfluss des Blutes zum Herzen statt.
Weitere Ursachen für eine ISH können Schilddrüsenerkrankungen oder andere, seltenere Erkrankungen sein.

Daher besteht auch bei einer isolierten systolischen Hypertonie Therapiebedarf. Ebenso sollte eine Kontrolle der Gefäße durch den Arzt stattfinden.

Die Blutdruck-Normalwerte finden Sie hier: Blutdruck-Normalwerte

Quellen:

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): 15.12.2023

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (12/2023).

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