Sie sind hier: Infothek - Wissenswertes zum Blutdruck - Blutdruck und Schlafapnoe

Blutdruck und Schlafapnoe

Zeigt sich Ihr Bluthochdruck als schlecht medikamentös einstellbar und die Werte wollen auch unter den Medikamenten nicht so recht sinken? Schlafen Sie zudem schlecht und fühlen sich tagsüber häufig müde und abgeschlagen?

Eventuell verursacht eine sogenannte Schlafapnoe die Probleme. Hierbei kommt es (für den Betroffenen häufig unbemerkt) zu Atemaussetzern in der Nacht. In den meisten Fällen können die Ehe- oder Lebenspartner, die mit ihnen das Bett teilen, darüber mehr Informationen geben als der Betroffene selbst. Sie wissen oft besser, ob ihr Partner schnarcht oder ob gar Atemaussetzer auftreten - insbesondere nach einzelnen Schnarchern. Sollte dies auf Sie zutreffen, sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt darüber.

Eine Schlafapnoe kann eine Bluthochdruckerkrankung auslösen oder verschlechtern, denn durch die Atemaussetzer kommt es zu einem Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut. Der Körper reagiert auf diesen von ihm als lebensbedrohlich wahrgenommenen Zustand mit einer lebensrettenden Weckreaktion: dem sogenannten Arousal. Dabei steigen Puls- und Blutdruckwerte und die Muskeln spannen sich an. Die Atempause wird dann meist von einigen tiefen beziehungsweise langen Atemzügen beendet. Der Betroffene wacht dabei zwar nicht auf oder erinnert sich nicht daran, gelangt hierdurch aber in eine leichtere Schlafphase, die weniger erholsam ist. So bekommt er von den nächtlichen Atemaussetzern nichts mit, spürt allerdings deren Auswirkungen am Tag in Form von Tagesmüdigkeit, morgendlichen Kopfschmerzen, Vergesslichkeit und Stimmungsproblemen.

Schlafapnoe

Auf den Blutdruck wirkt sich die verringerte Sauerstoffkonzentration in einem Anstieg der Blutdrucks um 8 bis 15 mmHg systolisch und 5 bis 10 mmHg diastolisch (gemittelt) aus, da es hierdurch zu einem Anstieg des Stresshormons kommt sowie zu einem Anstieg des gefäßverengenden Endothelins. Die fehlende nächtliche Erholung treibt die Blutdruckwerte zusätzlich in die Höhe.

Liegt ein Schlafapnoe-Syndrom vor, fehlt die Nachtabsenkung des Blutdrucks durch die genannten Faktoren häufig. Je nach Schwere der Erkrankung steigen die Blutdruckwerte sogar an in der Nacht.

Durch die Behandlung der Schlafapnoe lassen sich meist auch die Blutdruckwerte senken beziehungsweise sprechen diese wesentlich besser auf die medikamentöse Therapie an.

Die Schlafapnoe betrifft nicht nur Erwachsene. Durch Übergewicht und mangelnde Bewegung tritt die Erkrankung zunehmend auch bei Kindern und Jugendlichen auf und erhöht auch bei diesen das Risiko für eine Bluthochdruckerkrankung. Oft fallen die betroffenen Kinder durch ihr Verhalten oder sich verschlechternde schulische Leistungen auf. Wird bei einem Kind eine obstruktive Schlafapnoe festgestellt, sollte daher auch der Blutdruck kontrolliert werden.

Quellen

Letzter Abruf der Quellen (soweit nicht anders angegeben): Juni 2023

Von Sabine Croci. Dieser Artikel ist medizinisch-fachlich geprüft. Letzte Aktualisierung (06/2023).

Dieser Artikel wird herausgegeben von BlutdruckDaten. Das BlutdruckDaten-Team ist seit 2009 für die hohe Expertise zum Thema Bluthochdruck im deutschen Internet bekannt. Die zugehörige App wird von hunderttausenden Nutzern täglich konsultiert. Alle Artikel werden umfangreich recherchiert und auf wissenschaftlichen Fakten basierend erstellt. Diese Fakten werden regelmäßig geprüft und Artikel auf den neuesten Stand gebracht.

Informationen auf der Website und innerhalb der App können die Beratung beim Arzt nicht ersetzen.

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über klier.net GmbH & Co. KG
und sein/ihr Internet-Angebot: www.blutdruckdaten.de/ Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien. Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Ähnliche Artikel:
Weitere Informationen suchen zu